Manchmal können betuchte Leute großkotzig sein. Wenn viel Geld da ist, wird auch gerne damit geprahlt.

Ich habe früher immer gedacht, betucht kommt davon, dass reiche Leute sich in gute, feine Tücher – also Kleider – hüllen. Weiter konnte ich von dem Wortursprung nicht entfernt sein. Denn wer reich ist, trägt nicht unbedingt die besten und schönsten Kleider, sondern ist ein guter Handelspartner für Verträge. Je mehr Geld desto höher ist die Sicherheit, dass nichts schieflaufen kann. Diese Sicherheit hat sich im Westjiddischen durchgesetzt im Wort „betucha“ – was vom Hebräischen Wort „sicher, vertrauensvoll“ kommt.

Großkotzig hat übrigens auch nichts mit sich übergeben zu tun. Wer großkotzig ist, versucht sich, bei seinen:ihren Mitmenschen beliebt zu machen und dafür möglichst gut darzustellen. Wirkt dabei aber nicht so ganz sympathisch, sondern kommt eher angeberisch rüber. Es wird gemutmaßt, dass es vom jiddischen „groyskotsn“ kommt, das im Grunde einfach „ein reicher Mann“ meint. Womöglich geht der zweite Wortteil aus dem hebräischen קצין (kazin) hervor, was einen Offizier oder Anführer bezeichnet, also jemanden, der wichtig ist.

Manchmal können betuchte Leute großkotzig sein – aber vielleicht ist das doch hoffentlich eher die Ausnahme ;)

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